RH-News hat mit dem spanischen Nationaltrainer über den kürzlichen EM-Titelgewinn mit einem 4:0 im Finale gegen Portugal sprechen können.

Was hat die EM für Gefühle hinterlassen bezüglich der Leistung der Mannschaft und der einzelnen Spielerinnen? Und wie war die Erfahrung, vor heimischem Publikum spielen zu können? 

Ricard Muñoz: Wir haben ein wirklich gutes Turnier gemacht. Nicht nur wegen der Resultate, sondern weil wir während dem Turnier besser geworden sind und das stellt mich als Trainer zufrieden. Wir haben auf neue Spielerinnen gesetzt, die eine grosse Frische reingebracht haben und von den Kolleginnen sehr gut integriert worden sind. Damit haben wir eine Gruppe gezielt verstärken können, die schon seit einiger Zeit gemeinsam arbeitet. In Olot gespielt zu haben ist unglaublich gewesen, eine riesige Erfahrung. Die grosse Unterstützung des Damen-Rollhockeys ist der grosse Erfolg der Woche. Wir haben diesen Erfolg gemeinsam erreicht.

Spanien hat jedes Spiel sicher gewonnen. Warum denkst du, gibt es einen so grossen Unterschied zu den restlichen Nationen? Was macht Spanien, was die anderen nicht machen? 

Es stimmt, einige Resultate sind sehr deutlich gewesen. Unsere Spielerinnen schauen sehr gut zu sich und haben eine bewundernswerte Arbeitseinstellung. Wir wussten, was uns erwartet und haben fokussiert darauf hin gearbeitet. Die anderen Teams werden stärker, sie hatten teilweise sehr junge Teams und haben eine vielversprechende Zukunft vor sich. Damit würde auch das Damen-Rollhockey weiter wachsen. Dank der Arbeit der Vereine gibt es in Spanien viele Spielerinnen auf sehr hohem Niveau, was natürlich unsere Nationalmannschaft stärkt.

Aber was bringt euch eine Europameisterschaft, an welcher Spanien scheinbar keinen Gegner hat? 

Eine Europameisterschaft ist unglaublich aus vielen Gründen. Das Damen-Rollhockey wächst und alle grossen Namen haben sich an diesem Turnier getroffen. Es ist eine Form, die Entwicklung zu fördern und unterstützen. 

Denkst du bereits an die nächsten Ziele, die World Skate Games?

Wir haben eine sehr intensive Woche in Olot hinter uns. Es ist ein Monat seit dem Vorbereitungsbeginn und der EM vergangen. Jetzt heisst es den Erfolg zu geniessen. Auch wenn die Resultate glaubhaft machen es sei einfach gewesen, war es das nicht. Es braucht viel Führung der Spielerinnen und des Staff, damit alles funktioniert und möglichst wenig Fehler passieren. Für den Moment können die World Skate Games warten. 

Erzähl, was machst du nebst deiner Arbeit als Nationaltrainer? Bist du noch in einem Verein aktiv oder machst du andere Dinge? 

Ich arbeite in einem Sportunternehmen im Bereich Management und Kommunikation. Dazu mache ich auch diverse Ausbildungen für World Skate und den spanischen Verband. Auch arbeite ich mit einem Verein in der Trainerausbildung, bin also mehr ausbildungstechnisch und didaktisch unterwegs. Als Spieler hatte ich im Alter von drei Jahren begonnen, meine letzte Etappe als Trainer war während vier Jahren auch die Erfolgreichste, nämlich beim FC Barcelona. Danach habe ich mich für ein neues Projekt, die Nationalmannschaft entschieden, was für mich eine Ehre ist. 

Spielplan, Resultate und Tabelle der Damen-Europameisterschaft findest du auf RH-News!