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"Mit Niederlagen habe ich meine Winner-Mentalität aufgebaut"

Alessandro Bertolucci ist der "Mister" der italienischen Nationalmannschaft. Er spricht über seine Auswahl und die bevorstehenden World Skate Games. Seine grandiose Spielerkarriere lässt sich aber nicht komplett ignorieren.

21.10.2022

 

Die WM in Argentinien, welche in San Juan vom 7. bis 13. November stattfindet, ist nur ein guter Grund, um ein Interview mit Alessandro Bertolucci durchzuführen. Natürlich führt dieses Thema zu grossen Teilen durchs Gespräch, aber, vielleicht, das Spannendste erzählt er über seine vergangene Spielerkarriere und die Beziehung zu seinem Bruder Mirko. 

 

Die Weltmeisterschaft

Italien träumt vom fünften Weltmeistertitel und bereitet sich darauf vor. Seit dem 19. Oktober und noch bis am 28. Oktober wird in Rocaro Terme trainiert, dann erfolgt die Reise nach Südamerika. Die Italiener werden in der Gruppe A auf Chile, Frankreich und Portugal treffen. "Die Gruppen sind mehr oder weniger ausgeglichen. Das erste Spiel ist immer ein Schlüsselspiel, vor allem weil Chile über ein super Team verfügt, das in den letzten Jahren sich stark verbessert hat."

Obwohl die Hoffnung intakt ist, Weltmeister zu werden, anerkennt Bertolucci, dass es nicht die besten Jahre Italiens sind. "Ich glaube, ein Trainer oder Spieler muss immer den Sieg als Ziel haben und das beste Resultat rausholen wollen. Wir wissen aber, dass es andere sehr starke Nationen gibt und, ehrlich gesagt, die Rückkehr Italiens aufs WM-Podest wäre ein grosser Erfolg."

Wie viele andere Protagonisten spricht auch Bertolucci über den Austragungsort San Juan: "Zu meinem Glück ist es das bereits vierte Mal, dass ich eine Grossveranstaltung in San Juan miterleben darf. Ich war an zwei Weltmeisterschaften plus am Torneo Internacional de Clubes dabei und ich glaube, für einen Rollhockeyspieler ist es das Grösste, an einer WM in San Juan dabei zu sein."

 

Die Italo-Argentinos 

Besonders speziell dürfte diese WM für die Argentiner Federico Ambrosio und Francisco Ipiñazar werden. Beide sind in Argentinien aufgewachsen, werden aufgrund ihrer Doppelbürgerschaft aber für die Squadra Azzurra auflaufen. "Das läuft schon seit 7 oder 8 Jahren so, auch in anderen Ländern." Der Grund dafür ist, dass Italien in der jüngeren Vergangenheit seine Hausaufgaben im Nachwuchs nicht gemacht hat. "Unser Niveau in Italien hat sich mehr oder weniger stabilisiert, wobei es in den letzten zwei bis drei Jahren wieder besser geworden ist. Wir müssen aber noch hart arbeiten, um uns weiter zu verbessern." 

 

Bertolucci ist ein Weltmeister

Die italienische Nationalmannschaft ist letztmals 1997 im deutschen Wuppertal Weltmeister geworden. Im Final ist Argentinien mit 5:0, mit zwei Toren von Alessandro, besiegt worden: "Ich hatte das Glück, eine WM zu spielen und zu gewinnen und hoffe, brauchbare Ratschläge an meine Spieler weitergeben zu können und sie dabei mental auf bestem Weg zu unterstützen." 

Bertolucci blickt auf eine Karriere voller Titel zurück. 6 italienische Meistersschaften, eine portugiesische Meisterschaft, eine Champions League, zwei Interkontinental-Cups, eine Weltmeisterschaft - unter vielen weiteren Titeln. "Ja, ich hatte eine grosse Karriere und das Glück, viel zu gewinnen. Aber meinen Charakter und meine Mentalität habe ich mir durch grosse Niederlagen aufgebaut." Die Kraft des Siegens liegt also ganz klar im Umgang mit dem Verlieren.

 

Die Bruderschaft

Einen Grossteil seiner Karriere, sowohl im Klub wie in der Nationalmannschaft, hat Alessandro zusammen mit seinem Bruder Mirko bestritten. "Mirko an meiner Seite zu haben war ein grosses Glück. Während Jahren war er einer der besten Spieler der Welt. Als Brüder hatten wir ein unglaubliches taktisches und mentales Verständnis. Wir wussten auch ohne den anderen zu sehen, wo er gerade steht."

Und, auch wenn das Gespräch am Ende schriftlich festgehalten ist, können wir uns die Emotionen und den Stolz ausmalen, wenn er über seinen Bruder spricht: "Ich muss sagen, ich hatte das Glück an der Seite mit grossen Spielern zu spielen, wofür ich immer dankbar sein werde. Aber Mirko war ein wirkliches Phänomen, wie es sie nur selten gibt."

 

Hockey oder Hockey

Abschliessend wagen wir uns noch Alessandro zu fragen, ob er sich jemals habe vorstellen können, nicht Rollhockeyspieler zu sein. Seine Antwort: "Ich bin geboren, um Sport zu machen. Ich habe es im Blut getragen und hätte mich nirgendwo anders gesehen." Und er wird es wohl auch für den Rest seines Lebens sein. "Jetzt, zusammen mit Mirko, haben wir unseren eigenen Klub, die Pumas Viareggio. Wir haben sowohl Rollhockey wie auch Rollkunstlauf, mit rund 100 Athleten. Wir hoffen bald, mit einer eigenen Piste den nächsten grossen Traum realisieren zu können, wo wir unsere Nachfolger formen können."

 

SpielplanResultate und Tabelle der World Skate Games findest du auf RH-News!

 

Foto: Marzia Cattini / FISR.

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