Was sich wie ein schlechter Witz anhört, ist die volle Wahrheit. World Skate Europe und sein portugiesischer Präsident Fernando Claro hat entschieden, die Teilnahmegebühren für die europäischen Wettbewerbe der Vereine aus den nicht-professionellen Nationen Frankreich, Österreich, England, Deutschland und der Schweiz zu behalten. Als Grund wird die erbrachte Dienstleistung ausgeführt - nur was soll das sein?

Kein Verein verzichtet freiwillig

Natürlich könnte World Skate Europe die Gelder zurückbehalten, wenn die Vereine sich aus freiwilligen Stücken zurückgezogen hätten. Im Gegenteil, für jeden Amateur-Spieler sind genau diese Reisen das Highlight der Saison. Nur hat die Corona-Pandemie vielen gar keine Wahl gelassen aus folgenden Gründen:

• Sport ist ihrem Land grunsätzlich verboten oder Rollhockey ist kein Leistungssport, warum er nicht aktiv ausgeführt werden darf
• die Feldspieler hätten ihre Jobs riskiert im Fall von Quarantänen durch Auslandreisen
• finanzielle Situation derart drastisch, dass an Reisen in ganz Europa schlicht nicht zu denken ist

Die nationalen Verbände dieser Klubs argumentieren, wohl berechtigt, mit höherer Gewalt und haben pro Verein die rund Euro 500.00 zurückgefordert. Die Antwort ist negativ.

EUR 15'000 zu Gunsten von wem?

Wer das Geld am Ende behält, ist fraglich. Das WSE Rink-Hockey Commitee ist nicht befugt über diese Thematik zu entscheiden und wird die EUR 15'000 somit kaum bei sich behalten. Wenn jemand noch was getan hat, dann die Gruppe von Agostinho Silva mit einigen Videokonferenzen. Somit stellt sich die vermutlich juristisch abzuklärende Frage: handelt es sich hier um Erpressung der Vereine und Bereicherung?

Happige Vorwürfe in Richtung Südeuropa, wo Spanien und Portugal ohne mit der Schulter zu zucken Euroliga, WSE Cup und Female League durchziehen und über Titel jubeln werden, derweil den anderen Ländern einmal mehr aufgezeigt wurde, dass sie die Führung in dieser Sportart keinen Cent interessieren. Wohin das wohl führen wird?