Wie RH-News erfahren hat, macht Italien jetzt Druck auf die eigenen Vereine und will verhindern, dass sie in der geplanten Super League der EHCA mitspielen. Zum heutigen Stand betrifft das nur Hockey Forte, welches bereits Mitglied bei der Klubvereinigung ist. Der Grund ist der Artikel 10.3.1 im Reglement: "Vereine, die sich für die von der FISR organisierten Meisterschaften anmelden, verpflichten sich, sich nicht an Aktivitäten oder Wettbewerben teilzunehmen, die nicht von World Skate oder FISR anerkannt werden. Die Nichteinhaltung führt zum Ausschluss der Mannschaften von der nationalen Meisterschaft."

Was ist die Rolle von Aracu?

Kurios wird die Situation erst, wenn man hinter die Bühne blickt. Sabatino Aracu ist zugleich Präsident von World Skate wie auch von der FISR, was in demokratischen Zeitaltern grundsätzlich gar nicht möglich sein dürfte. Nun schliesst sich World Skate mit der EHCA zusammen, gleichzeitig droht Aracu allen Vereinen mit dem Ausschluss aus der nationalen Meisterschaft. Was jetzt, ist er dafür oder dagegen?

Ein Alleingang von Paniagua?

Möglich wäre, dass der spanische Chairman Rollhockey, Carmelo Paniagua, entweder vorgeschoben worden ist oder einen Alleingang getätigt hat. Bei der Bekanntgabe der Zusammenarbeit wird gesagt, dass World Skate "unter der Führung von Paniagua" den Zusammenschluss mit der EHCA finalisiert habe. Hat hier der Spanier ohne das Wissen seines italienischen Chefs gehandelt? Fakt ist, dass er gleichzeitig auch der Präsident des spanischen Rollsportverbandes ist. Ebenfalls nicht auszuschliessen ist, dass er von seinen Topvereinen unter Druck gesetzt worden ist.

Auf jeden Fall ist mit dieser Geschichte ein weiteres Kapitel in den politischen Verwirrungen im europäischen Rollhockey geöffnet worden, welches die anderen Verbände und alle Vereine mächtig zum Nachdenken anregen dürfte.