Zwei Saisons in der OK Liga und jetzt der Wechsel zum CH Mataró. Der Captain der Schweizer Nationalmannschaft, Jasmin Schuler, verlängert sein Spanien-Abenteuer und spricht im Interview über den Transfer.
02.06.2020
RH-News: Wie und wo verbringst du die Corona-Zwangspause?
Jasmin Schuler: Meine Zwangspause verbringe ich gerade in der Heimat in Uri. Meine Tage sind voll mit Arbeiten, Lernen, Sport und Yoga - und natürlich hoffe ich auf eine baldige Rückkehr nach Katalonien.
Wie bist du mit dem Abbruch der Meisterschaft und dem damit frühzeitigen Saisonende umgegangen?
Da ich Girona verlasse, war es ein schwieriges und abruptes Ende. Ich rechnete noch mit drei Monaten in Girona mit meinen Teamkolleginnen und damit, bewusst und direkt Abschied nehmen zu können. Leider hat mir da das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich habe einsehen müssen, dass es keine Trainings und Spiele mehr geben wird.
Es hat sich um deine zweite Saison beim Girona HC in der OK Liga gehandelt. Wie bist du mit deren Verlauf zufrieden?
Leider bin ich nicht wirklich zufrieden mit der zweiten Saison. Es ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann - persönlich wie auch sportlich. Ich hatte hohe Erwartungen, die nicht erfüllt wurden. Als Spielerin wie auch als Mensch habe ich aber Wichtiges fürs Leben gelernt.
Es ist bekannt, dass du Girona verlässt. Warum?
Die Entscheidung Girona zu verlassen war rein sportlich, denn das Leben gefiel mir sehr und ich hatte mich gut eingelebt. Ich merkte jedoch, dass eine weitere Saison in Girona für mich nicht mehr förderlich gewesen wäre.
Dein neuer Klub ist der CH Mataró, ebenfalls in Katalonien, nur etwas südlicher. Warum gerade Mataró?
Das Angebot von Mataró hat mich direkt angesprochen, das Projekt des Klubs ist genau die Herausforderung, die ich gesucht habe.
Ist Mataró aufgrund seiner Liga-Zugehörigkeit kein Rückschritt?
Ich sehe Mataró nicht als Rückschritt, denn ich bekomme die Chance eine tolle Rolle in einem kompetitiven Team mit viel Potenzial zu übernehmen. Ich hoffe, dass ich mein persönliches Potenzial auch abrufen und so mächtig Selbstvertrauen tanken kann.
Wie wirst du deinen Lebensunterhalt bestreiten?
Ich werde bei einer Gastfamilie wohnen und bei der Kinderbetreuung helfen. Das ermöglicht mir Mietkosten zu sparen und Taschengeld zu verdienen. Mit meinem zweiten Lohn kann ich dann mein Studium und meinen Lebensunterhalt finanzieren.
Kannst du uns etwas über deinen typischen Alltag in Spanien erzählen?
Tagwache ist um ungefähr 7 Uhr, es folgen 1,5 Stunden Kinderbetreuung. Es folgen drei Stunden Arbeit, eine Mittagspause und nochmals rund eine Stunde Arbeit. Danach steht die Fernmatura auf dem Programm, nach dem Abendessen geht es ins Training und um ungefähr Mitternacht ins Bett.
Bei deinem Stammverein RHC Uri hat man dich in dieser Saison ein-, zwei Mal gesehen. Wie siehst du die Entwicklung der dortigen Frauen-Mannschaft?
Nie hätte ich gedacht, dass ich nach so kurzer Zeit, in der ich nicht mehr für den RHC Uri spiele, so viele neue Gesichter auf dem Spielfeld sehen werde. Mich freut es sehr, dass so viele junge Mädchen Spass am Rollhockey gefunden haben.
Was traust du dieser jungen Mannschaft in Zukunft zu?
Sie haben noch viel Zeit, das Team ist sehr jung. Irgendwann in Zukunft wird der RHC Uri aber über ein starkes Damenteam verfügen.
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