Die nationalen Verbände haben vor einer Woche ein E-Mail von WSE RH erhalten bezüglich ihren Absichten zur Teilnahme an den Europameisterschaften 2021. Kurios: neu wird Portugal als Veranstalter der Herren-EM geführt und nicht Italien. Kurzerhand hat das Austragungsland zum zweiten Mal geändert, informiert ist offiziell niemand. WSE RH spielt mit fast allen Nationen gerade Katz und Maus.

Portugal bezahlt über EUR 50'000

Beginnen wir von vorne. Auf Druck der Nationalverbände sind Ausschreibungen für die grossen Turniere gemacht worden, wobei die Bewerbungsschreiben erst nach der Kommunikation der Austragungsländer und Daten verschickt wurden. Klar also, dass die Turniere unter der Hand vergeben worden sind. Betrachtet man die Ausschreibung, so geht es auch um Geld. Viel Geld für eine Rollhockeynation in Zeiten der Pandemie mit der Unsicherheit das Turnier durchführen zu können und dem Risiko keine Zuschauer zu haben. Portugal ist das offenbar egal, es soll vier der fünf Europameisterschaften 2021 organisieren. 

Hier eine kleine Übersicht der Kosten gemäss WSE RH:

Lizenzfee Herren-EM:             EUR 7'500
TV-Gelder Herren-EM:            EUR 35'000
12 Schiedsrichter à 300:         EUR 3'600
Lizenzfee U17-EM:                 EUR 1'000
8 Schiedsrichter à 300:           EUR 2'400

Plus Reise- und Übernachtungskosten für die Mitglieder von WSE RH, Abtretung von 30 Prozent der Werbebanden und Garantie der TV-Übertragung. Nicht aufgeführt sind die Kosten der Damen-Wettbewerbe, da die nie offiziell ausgeschrieben worden sind.

Bekanntgabe vor Ende der Deadline

Weiter kurios ist die Bekanntgabe, dass die U17 Herren-EM in Portugal stattfinden soll. Dies ist seit Februar bekannt, doch die Ablauffrist der Bewerbung wäre am 15. April gewesen. Eine pro forma Kandidatur hätte eingereicht werden können ohne Chancen.

Ein Schelm ist, wer denkt, dass Portugal diese Beträge wirklich bezahlen muss. Oder Unterstellung von RH-News kann man es nennen, wenn man die Deadlines betrachtet und gleichzeitig sieht, dass WSE RH wie auch World Skate Europe unter portugiesischer Führung stehen. Nur stellt sich jetzt die Frage, ob sich die Nationen solche Deals bieten lassen.