Die Frage ist schnell gestellt: wie soll diese U17-Europameisterschaft aussehen? Klar ist nur, dass wie schon 2023 die Herren und Damen in dieser Kategorie am gleichen Ort spielen sollen. Geplant ist das Turnier vom 14. bis 20. Juli 2024. Alleine das Resultat sorgt für ein dickes Fragezeichen. In Ländern wie der Schweiz, Deutschland oder Österreich herrschen da Sommerferien, die Vereine sind seit gut einem Monat nicht mehr aktiv und viele Spielerinnen und Spielern mit ihren Familien im Urlaub. Doch das ist das kleinste Problem.

Vier Monate Vorbereitungszeit

Kürzlich hat das WSE RH TC den Bewerbungsprozess veröffentlicht. Man darf sagen: Fortschritt, es gibt einen Prozess! Doch dieser dürfte jeden seriösen Organisator nur den Kopf schütteln lassen. Bis am 29. Februar können sich die Nationalverbände bewerben, dann werden die Dossiers bis am 15. März angeschaut und am 20. März das Turnier vergeben. Als Organisator weiss man weniger als vier Monate vor Beginn, ob man den Zuschlag erhält! Bedenkt man, dass mitten in der touristischen Sommersaison Hotelbetten für rund 12 bis 15 Teams garantiert werden sollen und dass politische Prozesse für Fördergelder oft mehrere Monate dauern, so ist die Organisation dieser U17-EM ein Ding der Unmöglichkeit. 

Somit ist jetzt schon klar, dass die U17-EM mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit in Portugal stattfinden wird, da in Portugal andere Massstäbe gelten - oder die EM wird verschoben. Es wäre die nächste Farce nach der zweimaligen Verschiebung der Damen-EM 2023 und der Verschiebung der U17-EM von 2022.

Die Schweiz hat Vorarbeit geleistet

Dabei wäre alles einfach. Wie RH-News weiss, hat der Schweizerische Rollhockeyverband bereits vor Jahresfrist für das WSE RH TC einen Bewerbungsprozess ausformuliert, der als sehr gut befunden worden ist. Das Dokument steht seit über einem Jahr zur Verfügung, ist bis zum heutigen Tag aber nicht verschickt worden. Es sähe eine Vorlaufszeit von 1.5 Jahren vor und einer Bekanntgabe des Austragungsortes ein Jahr vorher. Statt hier aber das finanzielle Wohl der Nationen und die Organisation eines Topevents in den Vordergrund zu stellen, wird lieber gewurstelt und geschoben. Rollhockeyförderung sieht anders aus.