Es sind einerseits Gedankenspiele, die nicht wirklich überraschen. Das Gerücht von World Skate Games 2026 in Saudi-Arabien ist aufgrund der sportpolitischen Lage mit der starken Aktivität der Saudis fast zu erwarten gewesen. Auch zeichnet sich ab, dass die Spiele 2026 nach Barcelona 2019, Argentinien 2022 und Italien 2024 wieder in Richtung Osten gehen müssten. Doch dabei ist die Geldgier von World Skate gross und die Gedanken drehen sich in erster Linie um die olympische Disziplin Skateboard. Für alle anderen wäre Saudi-Arabien ein Fiasko - und ist es eine Austragung alle zwei Jahre bereits jetzt schon.

Zu hohe Kosten

In vielen Nationen werden Stimmen nach einem 4-Jahres-Rhythmus der World Skate Games laut. Auch die Rückkehr zu Weltmeisterschaften der einzelnen Disziplinen wäre willkommen. Der Grund ist einfach: World Skate Games tönt gut, aber in Argentinien und Italien ist es das nur auf dem Papier. Die Disziplinen sind übers ganze Land verteilt. Gleichzeitig müssen die nicht-olympischen Sportarten grosse Mengen an Geld generieren, um teilnehmen zu können. Weil in den Jahren ohne WSG muss die Kontinentalmeisterschaft bestritten werden, um später auf globaler Ebene antreten zu können. Und ohne WM-Teilnahme in vielen Ländern keine Subventionsgelder.

Die ersten Auswirkungen dieser Auswüchse waren im Rollhockey schon in San Juan spürbar. So haben Frankreich und Deutschland darauf verzichtet, ihre U19-Auswahlen nach Argentinien zu schicken. Und es würde nicht überraschen, wenn im 2024 diverse Nationen aus Amerika, Afrika und Asien nicht in Novara antreten. 

Angola zieht Kandidatur für 2026 zurück

World Skate hat einen Prozess der Selbstzerstörung losgetreten und setzt diesen konsequent fort. Dass sich Angola, ein Land mit einer (teils zweifelhaften) Rollsport-Geschichte, ursprünglich für 2026 beworben hat und plötzlich seine Kandidatur zurückzieht, passt ins Bild. Denn Afrika wäre an der Reihe gewesen, nur ein Verzicht kann die Saudis ins Spiel bringen.