Auf den Punkt bereit ist Thunerstern, anders lässt sich das 1:0 von Jonas Schädeli nicht erklären. Er klaut Biasca an der Bande den Ball, läuft alleine auf Ricardo Figueiredo los und tanzt diesen nach zehn Sekunden erfolgreich aus. Von diesem Rückschlag wirkt Biasca keineswegs geschockt und als Gregorio Boll mit einem Vorstoss einen Penalty rausholt, legt sich Ivan Ruggiero die Kugel hin. Der Routinier ist eiskalt (11.) und verwandelt erfolgreich.

Auch die zweite Halbzeit beginnt mit einem Paukenschlag: Schädeli kann ab der Mittellinie einfach durchfahren und schiesst unter die Latte ein, 18 Sekunden sind da gerade nur gespielt. Als Giacomo Scanavin für einen kurzen Moment die Nerven nicht im Griff hat und überreagiert, droht Biasca Schlimmeres. Die Tessiner retten sich aber durch die Unterzahl und kaum wieder komplett, reisst erneut Ruggiero die Arme zum Torjubel hoch. Wieder ist Gregorio Boll gefallen, wieder gibt es Penalty, wieder trifft die Nummer 3 (31.). Und das Spiel scheint zu kippen, als sich Timoty Devittori über das ganze Spielfeld kämpft und auch Simos Panagopoulos noch bezwingt (47.). Was macht Thunerstern? Kapitän Fabio Tommasi lauert im Strafraum, wird am ersten Pfosten von Gian Rettenmund angespielt und stochert die Kugel über die Linie (48.). 27 Sekunden sind da vergangen und das Spiel geht in die Verlängerung.

Biasca lässt sich nicht klein kriegen

Beide Teams konzentrieren sich in der Overtime auf die Verteidigung, keiner will den entscheidenden Fehler begehen. Und doch kommt er. Scanavin foult nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung Schädeli und wird mit Blau rausgeschickt. Gian Rettenmund tritt zum direkten Freistoss an und schiebt diesen Figueiredo unter dem Bein durch (58.). Biasca kann wieder auffüllen und kämpft sich aus dem Schlamassel. Camillo Boll reagiert im Gewühl an der Grenze des Thuner Strafraums am schnellsten und erzwingt das Penaltyschiessen (59.).

Erneut ist es Ruggiero, welcher Sieger im Duell mit Panagopoulos bleibt und auch Schädeli, der andere Doppeltorschützen des Abends trifft. Alle anderen Versuche werden von den Torhütern pariert. Camillo Boll tritt dann an, kann als fünfter Tessiner jubeln und weil Figueiredo Sieger im Duell mit Lukas Walther ist, geht der Sieg an die Gäste.

Dank den zwei Punkten zieht Biasca in der Tabelle mit den Thunern gleich und ist dank der besseren Direktbegegnung mit 5:1 punkten neuer Tabellenführer der NLA. 

SC Thunerstern - RC Biasca 4:5 n.P. (1:1, 2:2, 0:0, 1:1)

MUR-Halle. - 129 Zuschauer. - SR: Schneider, Rubi.

Tore: 1. Schädeli 1:0, 11. Ruggiero 1:1, 26. Schädeli 2:1, 31. Ruggiero 2:2, 47. Devittori 2:3, 48. Fabio Tommasi 3:3, 58. Gian Rettenmund 4:3, 59. Camillo Boll 4:4.

SC THUNERSTERN: Panagopoulos, Nicola  Tommasi; Gian Rettenmund (1), Gempeler, Schädeli (2), Schober, Walther, Wagner, Fabio Tommasi.

RC BIASCA: Figueiredo, Tatti; Ruggiero (2), Giger, Gregorio Boll, Saez, Bigiotti, Devittori (1), Camillo Boll, Scanavin.

BEMERKUNGEN: 2x2 Min. Biasca. Thunerstern ohne Silva (gesperrt) und Raphael Rettenmund (verletzt).

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