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Der lange Leidensweg von Josh Schneider

Gründonnerstag, 9. April 2020. Der erste Corona-Lockdown ist gerade vier Wochen alt und die Schweiz steht beinahe still. Da passiert der Unfall. Die Leidensgeschichte des Schiedsrichters Josh Schneider beginnt.

29.09.2021

Der Schweizer Top-Schiedsrichter Josh Schneider erzählt RH-News, was genau geschehen ist:

In Erwartung vom verlängerten Osterwochenende geniesse ich im Kreise meiner Familie draussen auf der Terrasse bei schönstem Frühlingswetter das Abendessen. Dann passiert der kapitale Unfall. Ein herabfallendes, qualitativ hochstehendes Messer landet auf meinen rechten Fuss und zerschneidet die Sehne vom gossen Zehen. Eine Operation am Karfreitag folgt und sechs Wochen ohne Belastung für meinen rechten Fuss werden verordnet. So weit, so gut.

 

Schneider denkt in diesem Augenblick, dass sich während Corona sowieso nicht viel machen lasse und der Unfall im "richtigen Moment" geschehen sei. Doch es sollte erst der Anfang einer intensiven und mühsamen Spitalzeit werden. 

Am 22. April 2020 erfolgt Operation Nummer zwei, da die Sehne aus mir unbekannten Gründen erneut gerissen ist. Ich bin ein Verfechter davon, dass Fehler begehen in der Natur der Menschheit liegt und jeder Mensch Fehler begeht, auch Schiedsrichter und Ärzte sind da nicht ausgenommen. Leider waren die Fehler meiner Ärzte, welche die zweite Operation an meinem Fuss ausführten, so gravierend, das der Rist meines Fusses mehr als ein Tag lang nicht durchblutet worden ist. Trotz meiner Reklamation der unglaublich grossen Schmerzen ist eine falsche Entscheidung getroffen worden, in dem mittels Schmerzkadeter mein Fuss betäubt und meine Schmerzen eliminiert worden sind. Irgendwann habe ich vehement protestiert und darauf bestanden, dass der Gipsverband an meinem Fuss entfernt wird. Zum Vorschein ist eine Wundneckrose gekommen, welche den kompletten Rist meines Fusses abgedeckt hatte. Diese Wundneckrose hat sich zu einer offenen Wunde entwickelt, was bedeutete, dass ich während Wochen jeden zweiten Tag zur Wundbehandlung ins Spital musste, um einen neuen absolut sterilen Wundverband zu erhalten.

 

Längst ist die Saison 2019/20 abgebrochen worden und die gesamte Rollhockeyschweiz verpasste die Playoffs. Bei Schneider dagegen hat der Kampf jedoch erst so richtig begonnen, das Unheil seinen Lauf genommen.

Trotz der guten und zuvorkommenden Behandlung der Wundspezialistinnen ist Mitte Mai 2020 eine Infektion im Fuss diagnostiziert und die dritte Operation unumgänglich geworden. Im Juni bin ich an die Spezialisten der plastischen Chirurgie des Inselspitals verwiesen worden. Dort wurde die Wunde in zwei weiteren Operationen mit einem sogenannten Lappen abgedeckt. Gewebe inkl. Arterie und Vene sind an der Leiste entfernt und auf dem Fuss angebracht worden. Nun waren weitere Monate der vorsichtigen und schonenden Behandlung meines Fusses angesagt. Die Saison 2020/21 habe ich wenigstens als Kommentator der Livespiele oder als Inspektor/Supervisor der Schiedsrichter in Angriff nehmen können.

 

Langsam gab es für den Rollhockeyfan etwas Licht am Horizont, die Arbeit konnte wieder aufgenommen werden. 

Inzwischen habe ich die Operation sechs und sieben über mich ergehen lassen müssen. Anfangs September 2021 wird klar, dass ich ab Oktober wieder als Schiedsrichter im Einsatz stehen darf. Nach langer Durststrecke bin ich froh und am Ende auch dankbar, wieder im Rink stehen zu dürfen.

 

RH-News wünscht Josh Schneider ein erfolgreiches Comeback!

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