Im Jahr 2019 waren es noch hängende Köpfe nach der Finalniederlage gegen den RC Biasca. Am Samstag konnte nach zwei Jahren Covid-Unterbruch nun die grosse Party steigen. Der RHC Diessbach hat zu Hause in der Sporthalle Qualifikationssieger Genf bezwungen und sich den dritten Schweizer Meistertitel der Klubgeschichte gesichert.

Genf startet perfekt

Begonnen hat dabei alles suboptimal. Genf überrascht die Seeländer wieder mit der Zonendeckung und nutzt durch Oriol Mata den zweiten Konter des Spiels zum Führungstreffer (2.). Ideal aus Diessbacher Sicht ist einzig, dass Pascal Kissling nur eine Minute später mit einem Schuss von der Seite eine Lücke bei Sebastian Silva zum 1:1 findet (3.). Sonst tut sich das Heimteam aber schwer, Genf hat das gefürchtete Startfurioso geschickt ausgebremst. Spielerisch sucht Diessbach nach Lösungen und scheint sie nicht zu finden, aber die Genfer helfen fleissig mit. Als Lorenzo Rui aus der Halbdistanz abdrücken kann, stehen gleich zwei Diessbacher in der Schusslinie und stellen den perfekten "Screen" vor Silva zum 2:1 (18.). Aber Genf wäre nicht Genf, wenn es keine Antwort hätte. Ein scheinbar harmloser Backhandschuss von Florian Brentini zappelt vor der Pause im Netz (24.).

Genfer Blackouts und kurioser Diessbacher Freistoss

Die Weitschüsse sind für Diessbach zum propaten Mittel geworden. Nicht weil es sonderlich schön aussah, aber weil es effizient war. Viele davon sind zwar Ballverluste und Gegenstösse geworden, doch Genf hat in der 30. Minute ein kleines Blackout. Yanic Dysli steht völlig frei und kann seinen Schläger erfolgreich in den Schuss von Kissling halten. Als der RHCD-Torjäger dann mit einem seiner frechen Versuch von hinter der Grundlinie Silva erfolgreich zum 4:2 anschiesst (36.), liegt die Vorentscheidung in der Luft. Genf hilft dann auch munter mit. Zuerst sieht Maé Brenas Blau, weil er nach einem nicht erhaltenen Foulpfiff zu stark reklamiert und noch in Unterzahl holen sich Mata und Fabien Waridel mit einer dummen Aktion die nächsten Zeitstrafen ab. Kurios dann der folgende direkte Freistoss: Nino Wyss verdribbelt sich, aber weil Rui der Schnellste ist, gelingt in Extremis der Querpass und das 5:2 (43.). In den letzten Spielminuten können Brenas und Waridel zwar noch Tore erzielen, aber auch Wyss trifft fürs Heimteam. Die Zeit läuft runter und Diessbach ist die neue Nummer 1 der Rollhockey-Schweiz.

RHC Diessbach - Genève RHC 6:4 (2:2)

Sporthalle. - 400 Zuschauer. - SR: Dornbierer, Eggimann.

Tore: 2. Mata 0:1, 3. Kissling 1:1, 18. Rui 2:1, 24. Brentini 2:2, 30. Dysli 3:2, 36. Kissling 4:2, 43. Rui 5:2, 47. Brenas 5:3, 48. Wyss 6:3, 50. Waridel 6:4.

RHC DIESSBACH: Carlos Silva, Klöti; Baumann, Dysli (1), Garcia, Kissling (2), Ribeiro, Rui (2), Walker, Wyss (1).

GENÈVE RHC: Sebastian Silva, Tercier; Brentini (1), Brenas (1), Waridel (1), Mata (1), Julien, Portugal, Fayet, Iranzo.

BEMERKUNGEN: 3x2 Min. Genève. Diessbach ohne Schmid (verletzt) und Galan; Genève ohne Desponds (verletzt).

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Foto: Lebkuchenhaus Productions.