RH-News: Warum hast du dich für den Montreux HC und die Schweiz entschieden?

Federico Bocchi: Es ist eine Chance, die ich mir nicht ausgemalt hatte, aber plötzlich auftauchte und ich als sehr interessant empfunden habe. Schon bevor ich erstmals nach Frankreich kam, hatte ich Kontakte mit einem Schweizer Klub und konnte damals aufgrund bürokratischer Probleme nicht einreisen. Jetzt, fünf Jahre später, ist die Möglichkeit wieder gekommen.

Wie ist der Kontakt mit dem Montreux HC entstanden?

Mich hat der zukünftige Trainer Bruno Fañanás angerufen. Ab diesem Moment habe ich dann begonnen, die Vor- und Nachteile eines Wechsels abzuwägen.

Was erwartest du von deinem Schweiz-Abenteuer und was wirst du nebst dem Rollhockey tun?

Ich freue mich darauf, Spieler mit verschiedenen Rollhockey-Ausbildungen kennenzulernen und so mehr über den Sport zu erfahren. Die Teilnahme am Coupe des Nations und den Vergleich mit so vielen Topspielern empfinde ich sehr bereichernd und ich freue mich auf die nationale Meisterschaft, den Schweizer Cup und den Europacup. Daneben werde ich jeweils am Vormittag arbeiten und sonst die Zeit nutzen, um mein Französisch zu verbessern und ein Diplom darin zu erlangen.

Du sprichst bereits Französisch. Wird das ein Vorteil sein?

Ja, auf jeden Fall. Die Kommunikation mit der Mannschaft wird kein Problem darstellen, was uns allen das Training und den Alltag erleichtern wird.

Welche Qualitäten kannst du in der Mannschaft einbringen?

Ich werde natürlich versuchen, meine beste Seite in die Mannschaft einzubringen. Mir gefällt die Geschwindigkeit am Spiel und ich bin jemand, der auch gerne ohne Ball aktiv ist.

Was weisst du bereits über den Klub und die Meisterschaft?

Ich weiss, dass es ein historischer Verein mit vielen Titeln ist und der vorne um die Meisterschaft mitspielen will. In den letzten Wochen habe ich mir viele Highlightvideos der vergangenen Saison angeschaut und ich denke, dass ein ähnliches Niveau wie in Frankreich herrschen wird.

Und warum  verlässt du überhaupt den CP Vilanova?

Das Niveau in der OK Liga Plata hat mir sehr gefallen und ich konnte viel lernen. Vilanova ist ebenfalls ein geschichtsträchtiger Klub und ich wäre gerne noch eine weitere Saison geblieben. Mit der Situation des Coronavirus hat sich die Lage für viele verschlechtert. Der Fakt, keine berufliche Sicherheit zu haben, machte einen Verbleib schwierig.

Du hast auch schon für drei Teams in Frankreich gespielt. Warum soviele Wechsel?

Das stimmt, ich habe in Frankreich mit jedem Wechsel aber meine sportliche Ausgangslage verbessern können. Jeder Wechsel war interessanter und ich glaube, ich habe keine schlechten Entscheidungen getroffen. Im ersten Jahr habe ich einen Abstieg erlebt und im letzten Jahr stand ich im Final Four der Coupe de France und spielte im CERS-Cup. 

Was musstest du seit deinem Wechsel aus Argentinien nach Frankreich lernen?

Ich lernte mich an Veränderungen, andere Kulturen und Sprachen anzupassen. Mein Horizont hat sich geöffnet und ich habe viele neue Leute kennengelernt, auch Spieler mit verschiedenen Herkünften. Ich durfte professionelles Rollhockey leben und probiere ständig es zu geniessen.

Wo werden wir dich im Juni 2021 sehen?

In der Zukunft sehe ich mich immer in einer besseren Ausgangslage, sportlich wie auch persönlich. Aber ja, es würde mir gefallen, mich an einem Ort länger niederzulassen.