In einem Interview auf der Webseite des Klubs hat der Genfer Stellung zur aktuellen Corona-Situation und den Schwierigkeiten bezüglich der Unsicherheit der Wiederaufnahme der Meisterschaft genommen und dabei klargestellt: "Ich bin bereit einen Punkt hinter meine Karriere zu setzen, ich habe das dem Klub schon mitgeteilt. Ich durfte wunderbare Momente erleben und zahlreiche Titel in allen Kategorien gewinnen. Es gab auch schwierige Momente, so ist der Sport. In Zukunft sind die Altherren mein Ziel."

Die Zukunft einiger Spieler ist in Frage gestellt

Er habe den Sport in der jüngeren Zeit vernachlässigt, es sei schwierig geworden sich zu motivieren um in Form zu bleiben ohne zu wissen, ob die Meisterschaft wieder aufgenommen werde oder nicht. "Wir erleben keine normale Situation. Wegen der Vorschriften des Bundesrates können wir uns nicht mal sehen, so ist es schwierig als Kapitän etwas in die Mannschaft einzubringen." Er wisse, dass Erfahrung Physis nur bis zu einem gewissen Punkt kompensieren könne, darum würde es bei einer Wiederaufnahme alle brauchen. Desponds blickt sogar noch weiter voraus und meint, der Klub sollte sich die Frage stellen, ob er sich nicht bereits jetzt auf die nächste Saison fokussieren solle. "Es müssen jetzt Gespräche geführt werden mit allen Spielern, denn die Situation stellt die Zukunft einiger in Frage. Gerade die älteren Spieler haben jetzt gemerkt, wie schön es ist die Wochenenden mit der Familie zu verbringen." Er hoffe, dass die Jungen noch motiviert sind, der Klub brauche sie jetzt.

Desponds ist eine Legende

Mit Jérôme Desponds geht nicht irgend ein Schweizer Spieler, es geht eine Legende. Keiner hat so viele Jahre wie er im Ausland verbracht, unzählige Saison in Italien absolviert. Gemeinsam mit anderen Protagonisten, die längst nicht mehr aktiv sind, hat er als Leistungsträger die Schweiz im Jahr 2006 zu EM-Silber und im 2007 an der Heim-WM in Montreux zu Rang 2 geführt. Es sind die grössten Erfolge der Schweizer Nationalmannschaft der Geschichte - und er war einer der Leader. Es gilt zu hoffen, dass die Corona-Pandemie einen würdigen Abschied zulässt.