Das mit 6:3 gewonnene Hinspiel gibt dem FC Porto ein kleines Polster für das Rückspiel in Lissabon vom Sonntag - und sollte am Ende reichen. Sporting spielt ab der ersten Minute mit höchster Intensität, doch es sind keine 90 Sekunden gespielt, da bringt Carlo Di Benedetto den FC Porto bereits in Führung. Blitzschnell gleicht der Italiener Alessandro Verona für Sporting wieder aus, das Rückspiel ist definitiv lanciert. Porto wird in die Verteidigung gedrängt und die Tore für Sporting fallen "automatisch". Toni Pérez zum 2:1, João Souto zum 3:1 und dazu noch ein vergebener Direkter von Gonzalo Romero. Porto muss reagieren und verliert Di Benedetto. Der Franzose hat Romero mit einer Tätlichkeit ausgeschaltet und dafür Rot gesehen. Doch statt dass Sporting während vier Minuten Überzahl einen weiteren Treffer nachlegt, ist es der Argentinier Reinaldo García, welcher für Porto zum 3:2 verkürzt. Nach dem 4:2 von Pérez in der 16. Minute ist das Spektakel bis zur Pause vorbei.

Porto reagiert in der Schlussviertelstunde

Als der Spanier Pérez nach dem Seitenwechsel das 5:2 erzielt, hat Sporting das Handicap aus dem Hinspiel korrigiert und ist definitiv zurück im Geschäft um den Interkontinental-Cup. Romero, mittlerweile mit verbundenem Gesicht zurück, nimmt den Kasten von Xavier Malián regelmässig unter Beschuss. Da aber Rafa für Porto trifft, scheint Sporting die Zeit auszugehen. Entsprechend wird aggressiv gespielt und häufen sich die Teamfouls, doch Angelo Girão hält die Löwen mit Paraden im Spiel. "Nolito" Romero trifft schliesslich zum 6:3 - alles wieder offen. Doch mit einer unglaublichen Kaltschnäuzigkeit reagiert Porto. Xavier Barroso trifft in der 41. Minute zum 6:4 und als Gonçalo Alves von den Freiräumen zum 6:5 profitiert, ist die Entscheidung gefallen: der FC Porto ist die beste Mannschaft der Welt und gewinnt mit dem Gesamtskore von 11:9 nach 100 Spielminuten erstmals den Interkontinental-Cup! 

Porto gewinnt ersten internationalen Titel seit 1996

Der FC Porto und 25 Jahre ohne internationalen Titel? Das ist kaum vorstellbar, aber Tatsache. Letztmals siegten die Dragões im Jahr 1996 im CERS-Cup gegen den spanischen Vertreter Tordera. Seither stand Blau-Weiss in unzähligen Endspielen - und ging immer als Verlierer vom Platz. Total neun Niederlagen im Finale der Euroliga, dazu die Niederlagen im Kontinental-Cup 2018 und 2019 und Interkontinental-Cup 2019. Jetzt scheint die Negativspirale durchbrochen.

Sporting CP - FC Porto 6:5 (4:2)

Pavilhão João Rocha.

Tore: 2. Di Benedetto 0:1, 3. Verona 1:1, 6. Pérez 2:1, 10. Souto 3:1, 14. Garcia 3:2, 16. Pérez 4:2, 26. Pérez 5:2, 30. Costa 5:3, 33. Romero 6:3, 41. Barroso 6:4, 44. Alves 6:5.

FC PORTO: Malián, Rodrigues; Barroso (1), Costa (1), Di Benedetto (1), Alves (1), Pinto, Garcia (1), Mena, Ramos.

SPORTING CP: Girão, Zé Diogo; Platero, Romero (1), Verona (1), Souto (1), Nunes, Magalhães, Font, Pérez (3).