Schauen wir noch eine Saison weiter zurück, stellt man fest, dass Pully in der Qualifikation nur auf den achten und zweitletzten Platz gekommen ist. Da konnten sie neun Spiele bestreiten, bevor auch diese Saison abgebrochen werden musste. Auffallend: Insgesamt landete der Ball 25-mal im gegnerischen Netz und damit nur einmal mehr als in der enorm kurzen Saison 2020/21.

Wird Pully erster Konkurrent von Thunerstern?

Eine Ursache für diesen Leistungssprung zu finden, ist kaum möglich. Mit Trainer Ottavio Santoro haben sie schon lange den gleichen Mann an der Bande. Im Interview mit RH-News vor einem Jahr hat er das Team und das harte Training herausgestrichen. Das Team ist zu einem guten Stück von seinem Superstürmer Guillaume Duflon abhängig gewesen. Auf die vergangene Saison hat er seine Torausbeute nochmals markant gesteigert und so die ganze Mannschaft mitreissen können. Besser war nur Gian Rettenmund, dessen SC Thunerstern vergangene Saison in ebenfalls vier Spielen gar 26 Tore erzielte. Am Ende wird die Breite des Kaders den Ausschlag geben.

Pully hat im Sommer die Offensive mit U23-Nationalstürmer Jérémie Loye nochmals markant aufgewertet und so die geforderte Breite geschaffen. Er ist nach dem Abstecher nach Montreux zurück in Pully und dürfte etwas Erwartungsdruck von den Schultern von Duflon nehmen. Die auf dem Papier stärkste Offensive hat aber definitiv Thunerstern. Neben Gian Rettenmund haben sie mit Fabio Tommasi und Cedrik Wagner die drei torgefährlichsten Spieler der Saison 2019/20 in ihren Reihen halten können. Offensiv kam an die Berner Oberländer nur noch der RHC Vordemwald heran. Das Team steht nach dem Abgang von Pelayo Ramos im Sommer 2020 und dem Wechsel an der Bande im Umbruch und muss zuerst beweisen, dass sie offensiv weiterhin die Durchschlagskraft behalten haben. In den drei Spielen der kurzen letzten Saison hat es funktioniert.

Die Prognose

RH-News prognostiziert, dass der SC Thunerstern weiter die treffsicherste Offensive stellen wird. Nach der Qualifikation werden sie die 100-Tore-Marke geknackt haben. Pully und Vordemwald haben gezeigt, dass sie offensiv ebenfalls viel zu bieten haben, aber über eine ganze Saison wird es kein Vorbeikommen an den Thunern geben. Die Top 4 und damit die Aufstiegsplayoffs werden mit diesem Potenzial erreicht.