Nathan Gellé hat in Montreux eine schwere Zeit erlebt, aber nun bei den Jets den Spass am Rollhockey wiedergefunden. Im zweiten Teil spricht er über seine aktuelle und zukünftige Situation sowie die Wichtigkeit des Studiums.
18.01.2021
Nach den zwei schwierigen Jahren in Montreux wechselte er auf die Saison 2020/21 zu den Jets und fand da den Spass am Rollhockey wieder. «Die Jets sind ein gutes Team und vor allem grossartige Menschen», schwärmt er von seinem aktuellen Klub. «Wenn ich mehr Wettbewerb und mehr Trainings will, wären die Jets nicht der richtige Ort. Ich will aber momentan einfach spielen. Schon vor Montreux war ich von der Mentalität in den obersten Ligen angeekelt. Die da teilweise vorgefundenen Werte entsprechen nicht dem, was ich vertreten will.» Er beginne zu akzeptieren, dass die obersten Ligen nichts für ihn seien. Nicht unbedingt wegen seinen sportlichen Fähigkeiten, sondern mehr wegen seiner Persönlichkeit. «Die Jets sind eine Gruppe, die jeden akzeptiert, der den Rollhockeysport liebt. Natürlich wollen auch sie immer gewinnen und nehmen die Spiele und die Trainings enorm ernst, aber sie üben keinen Druck aus», erklärt Gellé die Umstände, warum es ihm bei den Jets so gut passt.
Die Schiedsrichterkarriere endet wohl vorläufig
«Ich liebe es ein Schiedsrichter zu sein, aber meine Pläne verhindern wohl einen Schritt weiterzugehen.» Gellé möchte im nächsten Jahr für eine längere Zeit nach Asien/Ozeanien gehen. «Da habe ich vor zu spielen und zu coachen, aber ich weiss nicht, ob ich weiter Schiedsrichter sein kann.» Er würde allfällige Möglichkeiten aber auf jeden Fall ergreifen und fügt an: «Falls ich nach Europa respektive in die Schweiz zurückkehre, strebe ich an auf die oberste Stufe eines Schiedsrichters zu kommen.»
Rollhockey ist wichtig – Studium ist wichtiger
Das Studium, und nicht das Rollhockey, hat entschieden, wo er als nächstes hinzieht. So kam Gellé in die Schweiz, um an der Universität Lausanne Ökololgie und Tierverhalten zu studieren. «Immer wenn ich an einen anderen Ort zog, war es wegen dem Studium. Wenn ich nicht in Lausanne studiert hätte, wäre ich nie nach Montreux gekommen», sagt er. Nichtsdestotrotz stellt er sich bei jedem Umzug immer die Frage, ob es (in der Nähe) einen Rollhockeyclub gibt. Er habe Angebote aus Kanada, Norwegen und Namibia gehabt, habe aber abgelehnt, weil es da kein Rollhockey gibt. Lyon, wo er vor seinem Wechsel zu Montreux war, und eben Montreux erfüllten die Kriterien von gutem Studium und guten Teams.
«Wenn Rollhockey komplett den Weg diktiert hätte, hätte ich nach dem Gymnasium eine andere Entscheidung getroffen und hätte es in Spanien, Portugal oder einem grösseren französischen Club als Lyon versucht.» Er würde sich als Student bezeichnen, der seine Priorität aufs Rollhockey und nicht auf die berufliche Karriere gelegt hat, «aber ich bin sicher kein professioneller oder semi-professioneller Spieler», so Gellé. So hat er den richtigen Kompromiss gefunden.
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